Chronik

Der Schützenverein Antrup e. V. feiert 2002 sein 100 jähriges Bestehen. Die Ursprünge des Vereins liegen in den 70er Jahren des 19ten Jahrhunderts. Männer jeglichen Alters fanden in der Bauerschaft Aldrup/Antrup in zwangsloser Weise zu einer Schützengesellschaft zusammen.
Zum Ringen um die Königswürde begaben sich die Schützen nach dem Sonnenhügel in Strothmannskuhle. Hier diente eine eingegrabene Leiter als Gewehrauflage. Tage vorher hatte jeder seine Bleikugeln selbst gegossen, um mit dem einzig vorhandenen Gewehr (Modell 71) von Ernst Bardelmeyer den Königsschuß abgeben zu können.
Das Schützenfest im Jahre 1896 wurde auf dem Dalhoffschen Festzelt an Schmiemanns Welle gefeiert. König und Königin wurden zum Zeichen ihrer Würde mit schlichten Eichenkränzen geschmückt. Aus der Schützengesellschaft der Bauerschaft Aldrup/Antrup entstand für den Antruper Teil im Jahre 1902 der Schützenverein Antrup. Der erste Vorsitzende, der auch die Bezeichnung Präses führte hieß Ernst Beckmann.
Da der Festplatz nach der Vereinsgründung zum Vereinswirt Hermann Flüßmeier (Gaststätte Kronenburg) verlegt worden war, wurde die Entfernung zum Schießplatz Sonnenhügel zu groß. Darum wurde beschlossen, einen Schießstand auf der Festwiese des Vereinswirtes anzulegen. Beim Schützenfest 1911 wurde dort erstmals geschossen. Im Jahre 1914 wurden bei Ausbruch des ersten Weltkrieges die meisten wehrfähigen Schützenbrüder zu den Waffen gerufen. Viele dieser Männer sind nicht heimgekehrt. Zum Gedenken an die Gefallenen wurde ein Erinnerungsmal errichtet. Die Denkmalsweihe, bei der Superindendent Meyer die Weiherede hielt, fand Pfingsten 1922 statt. Im Jahre 1919 fand wieder ein Schützenfest in bescheidenem Rahmen statt. Im Königswagen saßen Fritz Prigge und Hermine Welp. Auf dem Schützenfest des Jahres 1926 trug der König zum ersten Mal die Königskette. Bei der 25jährigen Jubelfeier 1927 schmückte sie den König Gustav Mielemeier. Zur Königin wurde Wilhelmine Brinksteffen erkoren.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 brachte das Vereinsleben zum erliegen. Der schreckliche Krieg hinterließ große Lücken in den Schützenreihen. Die erste Nachkriegsversammlung fand auf der Diele Oeljeklaus auf der Kronenburg statt. Erster Vorsitzender wurde Otto Menebröcker, der den Verein bis in die 60er Jahre führte. Im Jahre 1949 wurde wieder das erste Schützenfest gefeiert. König war Friedrich Lotz, der seine Frau Martha zur Königin wählte. Die Vereinsfahne und die Königskette sind in den Kriegswirren verschwunden, so dass Ersatz beschafft werden musste.
Das 50jährige Bestehen wurde am 7. und 8. Juni 1952 in den Festzelten des Vereinwirtes Flüßmeyer-Manecke auf der Kronenburg gefeiert. 17 Schützenvereine aus Lengerich und den umliegenden Gemeinden nahmen am Festakt teil. Jubiläumsschützenkönig wurde Ernst Schröer, zum Hofstaat gehörten Friedrich Landmeier und Gustav Prigge. In den folgenden Jahren nahm die Vereinstätigkeit stetig zu. Die Mitgliederzahlen stiegen und die Schützenfeste wurden regelmäßig auf der Kronenburg gefeiert. Der vorhandene Schießstand am Vereinslokal wurde immer wieder durch intensive Eigenleistungen renoviert und erweitert.
Ernst Schröer übernahm vom langjährigen Vorsitzenden Otto Menebröcker das Amt des ersten Vorsitzenden und führte mit viel Einsatz den Antruper Schützenverein durch die 60er und 70er Jahre. Aufgrund seiner großen Verdienste wurde Otto Menebröcker zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Das 75jährige Vereinsjubiläum konnte am 18. und 19. Juni 1977 beim Vereinswirt W. Manecke gefeiert werden. Die Lengericher Schützenvereine und zahlreiche Nachbarvereine nahmen am Festakt teil. Die Festrede hielt Oberst Werner Boewe. Auf einem Festumzug wurde verzichtet. Der Jubiläumshofstaat aus dem Jahre 1952 setzte sich beim Königsschießen, das erstmals acht Tage vor dem eigentlichen Schützenfest stattfand, an die Spitze.
Im Jahre 1983 fand ein Wechsel an der Vereinsspitze statt. Ernst Schröer gab den Vorsitz ab und wurde aufgrund seiner großen Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Die Nachfolge übernahm Friedrich Prigge, der dem Schützenverein nunmehr im 31. Jahr als erster Vorsitzender vorsteht.
Die Antruper Schützen stehen auch heute noch hinter den Zielen der Vereinsgründer:
Pflege des Schießsports, Förderung und Pflege heimatlichen Brauchtums, der Geselligkeit und des Gemeinsinns. Der Schützenverein Antrup e. V. gehört dem Heimatschützenbund Tecklenburger Land an und ist als Mitglied des Lengericher Schützenbundes fest in die hiesige Schützengemeinschaft eingebunden.









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